Hüttentour Tour Wanderung

Ötztal Hüttentour 2015 Teil 2

Teil 2 der Ötztal Hüttentour

oder die Greenhorns wandern weiter  😎

Nach dem wir den Saykogel erklommen hatten, ging es in Richtung Hochjochhospiz. Das Ganze war ein herrlicher Fußmarsch über Teile des imposanten Kreuzkammes, bei tollstem Sonnenschein. Gut, dass wir uns überall gut mit Sonnencreme eingeschmiert hatten.

Überall?

Nach dem untertägigen Wechsel von langer auf kurze Hose hatte ein Gruppenmitglied wohl vergessen die Beine einzucremen.

Andere wiederum hatten gar keine kurze Hose dabei.

Naja, wir machten uns trotzdem auf den dann doch noch langen Weg zum Hochjochhospiz. Nach einem langen Abstieg, gefühlt dauerte der 5 Stunden (es war definitiv weniger) und gefühlt total anstrengend, sahen wir die Hochjochhospiz Hütte in Sichtweite. Das nach dieser Etappe wohlverdiente Kaltgetränk war zum Greifen nah. Den zwischen uns und der Hütte liegenden Taleinschnitt, der Rofenschlucht, konnten wir von unserem Aussichtspunkt leider noch nicht sehen. Als wir nach ca. 30 min Fußmarsch erkannten, dass wir noch einmal ca. 200 hm ab- und aufsteigen müssen, kam doch etwas Frust auf. Etwa 1 Stunde später erreichten wir ziemlich müde, aber zufrieden die Hütte. Schuhe aus, rein in die Hütte und ein herrliches Hopfenkaltgetränk mit einem Spritzer Zitronensprudel bestellt, auch Radler genannt. Nachdem wir die erste Notversorgung hinter uns hatten, meldeten wir uns beim Hüttenwirt an und bezogen unser Matratzenlager. Das Hochjochhospiz ist eine schöne DAV Hütte im hinteren Rofental.

Als die Sonne so langsam, auf der 2413m hohen Hütte, verschwand, wurde es draußen so langsam kühl und wir begaben uns in den Gastraum zum Abendessen. Obwohl das Essen echt lecker war, es gab Suppe, ein Hähnchenbrustfilet mit Gemüse und Reis, zum Nachtisch gab es ein Schokoküchlein, bekam ich nichts runter. Das Essen war definitiv lecker, aber es lag wohl daran, dass ich einfach nur platt war. Wenigstens konnte ich meinen Flüssigkeitshaushalt an diesem Abend wieder ausgleichen. Gegen 22 Uhr ging es ins Lager und ich fiel relativ schnell in einen unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen kam gegen 6 Uhr Bewegung und Leben in die Hütte. Die ersten Hüttengäste die zum Brandenburger Haus wollten, machten sich bereit. Es war ein ganz schön lautes Geklappere und Geklimpere, da es um auf die Brandenburger Hütte zu kommen über einen Gletscher geht und die Gruppen ihr Equipment dazu verpackten. Wir schauten uns das Schauspiel ein paar Minuten an und entschieden, dass wir in nächster Zukunft auch auf/über einen Gletscher wandern wollen.

Nach der Morgentoilette ging es vor die Hütte das Wetter checken.

Kalt, Niesel, Nebel einfach mies, schnell wieder in die warme Hütte und frühstücken.

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns bei leichtem Niesel und knapp 3°C auf in Richtung Breslauer Hütte. Gleich zu Anfangs der 2. Etappe ging es leicht bergan, was mit „dicken“ Beinen echt anstrengend ist. Aber nach ca. 30 min hatten wir uns daran gewöhnt. Bei unserem Anstieg vom Hochjochhospiz hatten wir trotz des durchwachsenen Wetters einen ordentlichen Blick hinab in die Rofenschlucht.

Blick von oberhalb des Hochjochhospiz ins Rofental
Blick von oberhalb des Hochjochhospiz ins Rofental

Das Wetter riss immer mal wieder auf und wir erhaschten ein paar Sonnenstrahlen.

Nach ca. 2 Uhr erreichten wir den Abzweig zur Vernagthütte, der Plan war eigentlich, zur Hütte aufzusteigen und einen Cappuccino zu trinken. Ein kurzer Blick hoch, kurze Abschätzung, ca. 30 min zusätzlicher Aufstieg.

Nein, wir verzichten auf den Cappuccino.

Also weiter, auf direktem Weg über den Seuffertweg, zur Breslauer Hütte.

Nach ca. 2,5 h erreichten wir dann die Breslauer Hütte, schnell rein in die Hütte und trockene Klamotten an. Wir stärkten uns mit Cappuccino und Tee, ach, einen Kaiserschmarrn gab es auch noch dazu.

In der Hütte saßen noch einige andere Gruppen, die aufgrund des sehr unbeständigen Wetters ihre geplanten Touren abgebrochen oder angepasst hatten.

Dr. Mike und ich diskutierten kurz, was wir den jetzt machen wollten, denn der Plan war ja auf der Breslauer Hütte zu nächtigen und noch 1-2 Gipfel in der Nähe zu machen.

Beide kamen wir ziemlich schnell zu dem Schluss, aufgrund des Wetters doch abzusteigen und in Vent erneut für eine Nacht ins Hotel zu gehen. Für Sonntag planten wir dann die Heimreise. Für mich ganz klar die richtige Entscheidung, da ich doch echt platt war.

Also Sachen zusammen klauben und fertig machen zum Abstieg. Nach ca. 60 min Abstieg erreichten wir die Stablein Seilbahn von der aus wir ins Tal nach Vent abfuhren. Unterwegs stellte ich dann noch fest, das die Sohlen meiner Wanderschuhe der Hydrolyse zum Opfer fielen.

1-2 Gipfel hätten die nicht mehr überlebt und dann hätte ich barfuß die Gipfel erklimmen müssen.

In Vent mieteten wir uns wieder im Hotel Gstrein ein, in dem wir schon von Donnerstag auf Freitag übernachtet hatten.

Den Tag ließen wir abends in einer Pizzeria ausklingen.

Am Sonntag ging es dann in aller Ruhe mit dem Auto zurück nach München zum Flughafen und ab in den Flieger nach Hause.

Wer mag kann sich die Hüttentour unter alpenvereinaktiv genauer anschauen.

Es war eine tolle Tour mit Dr. Mike, die ich jederzeit wiederholen würde. Ein paar Dinge habe ich für mich jedoch festgestellt:

  1. am ersten Tag die Einstiegstour nicht zu lange zu planen, max. 4h
  2. die Touren besser vorzubereiten (Karten intensiver studieren, bessere Recherche im Internet)
  3. Ich will auf/über einen Gletscher wandern können
  4. Laufsachen sind nicht unbedingt zum Wandern geeignet, es geht aber 🙂
  5. viel mehr Touren mit Dr. Mike gehen, weil es einfach Spaß macht ? 😎

5 Kommentare zu “Ötztal Hüttentour 2015 Teil 2

  1. Pingback: Ötztal Hüttentour 2015 Teil 1 – JoJo bloggt

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